Dieser Ort gibt benachteiligten Jugendlichen Chancen
Auf dem Erfahrungsfeld „Schön und Gut“ in Siegen wird benachteiligten Jugendlichen der Weg ins Berufsleben erleichtert, Nun gibt es etwas Neues.

„Noch sind die Arbeiten am zweiten Werkstattgebäude nicht ganz abgeschlossen, aber das Ende ist in Sicht“: Mit diesen Worten begrüßte Andrea Dittmann, Vorsitzende der Hoppmann-Stiftung, nun zur offiziellen Vorstellung des Werkstattgebäudes II auf dem Erfahrungsfeld „Schön und Gut“ am Fischbacherberg. „Die neue Werkstatt soll einer weiteren Gruppe junger Menschen als Raum dienen, von dem aus sie sich bei der aktiven Weitergestaltung des Erfahrungsfeldes und dessen Pflege erproben können. Und die auf diese Weise gewonnenen Erfahrungen sollen Orientierung geben für die nächsten Schritte in die weitere Lebens- und Berufswegplanung.“
Die Anfänge des Erfahrungsfelds Schön und Gut liegen im Jahr 2006 und in einer Idee von Wolfgang Belitz, Sozialpfarrer und damaliger Vorsitzender der Hoppmann-Stiftung. Er war mit seiner Frau Sigrid nun zur Feierstunde aus Unna gekommen. Der Ansatz damals: Getreu dem Stiftungsziel, zum Abbau sozialer Benachteiligungen von Kindern und Jugendlichen beizutragen, sollten hier junge Menschen ein Betätigungsfeld finden, auf dem sie in einer zu errichtenden Werkstatt und in einer schönen und guten Umwelt neue Erfahrungen sammeln können.
Fischbacherberg Siegen: Neues Werkstattgebäude am Erfahrungsfeld „Schön und Gut“
So entstand schrittweise das Erfahrungsfeld mit einigen Gebäuden. Hermann Schmid, Leiter des Stadtteilbüros Fischbacherberg, stieg in die Planung ein und konnte als Projektleiter gewonnen werden. Dann erwarb die Stadt Siegen das Gelände und verpachtete es an die Hoppmann-Stiftung für die Dauer von 30 Jahren. Es wurde im Lauf der Zeit auch eine Bühne gebaut, die Raum für Konzerte, Festivals und sonstige Veranstaltungen bietet. Die Bürgerstiftung finanzierte außerdem den „Ort der Ruhe“.
Nach der Planungsphase, die im Frühjahr 2016 startete, sollte 2019/20 der nächste und vorerst letzte Bau begonnen werden. Finanziert mit Mitteln aus dem Programm „Soziale Stadt“ sowie anteilig von der Hoppmann-Stiftung und der Stadt Siegen sollte eine Werkstatt errichtet werden, in der die Pflege und Weiterentwicklung des Geländes im Mittelpunkt stehen. Mit der Pandemie kamen allerdings Lieferengpässe und teils massiv steigende Materialkosten. Dennoch konnte im Mai 2022 das Richtfest gefeiert werden.
Siegen: Erfahrungsfeld „Schön und Gut“ hilft jungen Menschen bei der Zukunftsplanung
Derzeit läuft der neue Bau noch unter dem Namen „Werkstattgebäude II“. In der jüngsten Sitzung des Lenkungsausschusses wurden verschiedene Namensvorschläge diskutiert und die Idee entwickelt, die Jugendlichen, die aktuell in der Werkstatt tätig sind, um Ideen zu bitten. Nach einem kleinen Brainstorming kamen so „Gartenwerkstatt“ gefolgt von „Naturwerk“ und „JAA – JugendArbeitAtelier“ in die engere Wahl. Welcher Name sich durchsetzt, wird in absehbarer Zeit bekannt gegeben.
Die Hoppmann-Stiftung freut sich nach eigenen Angaben darauf, gemeinsam mit dem Kooperationspartner Katholisches Jugendwerk Förderband ein Konzept zu entwickeln, auf Basis dessen eine kleine Gruppe junger Menschen unter fachlicher Begleitung ihre Arbeit aufnehmen wird. „Die ursprünglich für diese Maßnahme veranschlagten 800.000 Euro haben bei Weitem nicht ausgereicht. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro“, sagte Bürgermeister Steffen Mues. Bis zum Ablaufdatum des Förderungszeitraums am 31. Dezember 2022 sei ein Kostenstand von 754.198 Euro zu erreichen gewesen, um die Bedingungen des Förderbescheids zu erfüllen. „Diese Summe wurde zu 70 Prozent gedeckt, die restlichen 30 Prozent verteilen sich auf Mittel der Hoppmann-Stiftung und Eigenmittel von uns als Stadt“, so Steffen Mues. Er hoffe, dass auf dem Erfahrungsfeld „noch viele junge Menschen nachhaltige Erfahrungen machen, etwas selbst schaffen, in oder mit der Natur, mit den eigenen Händen“ und dass diese Erfahrungen „ihnen Zukunftsperspektiven eröffnen und sie in ihrem Tun bestärken“.
Den Bericht haben wir von der Internetpräsenz der Westfalenpost kopiert
(Link zurm Online-Artikel)
Artikel und Fotos von Jürgen Schade